Suchmaschinen

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Als Suchmaschinen werden heute allgemein jene Programme bezeichnet, die das World Wide Web nach Inhalten durchsuchen. Sie ermöglichen Usern trotz der unfassbaren Zahl an Webseiten gezielt nach Informationen zu suchen.

Geschichte der Suchmaschinen

1990 entwickeln Informatiker an der McGill Universität in Montreal das Programm Archie. Ziel war die automatisierte Suche in ftp-Archiven. Die gesammelten Informationen über Dateien und Verzeichnisse wurden in einer zentralen Datenbank gespeichert. Heute gilt Archie als erste Suchmaschine überhaupt. Mitte der neunziger Jahre entstanden die ersten kommerziellen Suchmaschinen. Anbieter wie Excite oder Altavista lieferten dank neuer Algorithmen gute Suchergebnisse und ebneten den Weg für Suchmaschinen wie sie heute Standard sind.

Funktionsweise moderner Suchmaschinen

Sogenannte Crawler durchsuchen das Netz laufend nach neuen Seiten. Sie arbeiten sich dabei von Link zu Link (Backlinks) und nehmen neue Seiten in den Suchindex auf. Mit der Eingabe eines oder mehrerer Suchwörter (Keywords) durch einen User, startet auf den Servern im Hintergrund ein Prozess aus verschiedenen Algorithmen. Diese versuchen die Seiten im Index nach ihrer Relevanz in Bezug auf die Suchanfrage zu sortieren. Das Ergebnis wird in den sogenannten SERPs dargestellt. Der vermeintlich relevante Link ist dabei der erste. Google verwendet dafür ein System aus über 200 Rankingfaktoren die dazu dienen, das beste Ergebnis für die Suchanfrage zu liefern. Webseiten für dieses Ranking zu optimieren wird als Suchmaschinenoptimierung bezeichnet.

Google als Dominator

Die Suchmaschine Google gilt heute als der mit Abstand erfolgreichste Anbieter der Welt. Marktanteile von über 90% sind in Europa keine Seltenheit. Als Spätstarter wurde das Unternehmen erst 1997 auf den Markt gebracht. Das für damalige Verhältnisse dezente Design und die exzellenten Suchergebnisse führten zu schnellem Erfolg. Vor allem die Einbeziehung der „Popularität“ von Webseiten als Rankingfaktor verbesserte die Qualität der Suchergebnisse massiv. Durch sogenannte Google Updates entwickelt sich der Marktführer stets weiter und definiert so den aktuellen Branchenstandard.

Marktanteile der wichtigsten Suchmaschinenanbieter

SuchmaschineÖsterreichDeutschlandweltweit
Google94,99%92,86%91,75%
Bing2,85%4,12%2,75%
Yahoo!0,67%unbekannt1,70%
Baidu0,62%0,64%1,02%
YANDEX RUunbekanntunbekannt0,92%
DuckDuckGounbekannt0,65%0,49%
Ecosia0,58%0,8%unbekannt

Quelle: statscounter.com (Daten für 2019)

Über 50% aller Produktsuchen erfolgen heutzutage übrigens bereits über Amazon. YouTube dürfte inzwischen auch einen beachtlichen Anteil aller Suchanfragen ausmachen und sollte gerade bei Howto-Suchanfragen nicht außer Acht gelassen werden.

Alternative Suchmaschinen

Ungeachtet der Dominanz von Google gibt es unterschiedlichste Konkurrenz-Anbieter auf dem Suchmarkt. Einige sind dem Branchenriesen dabei sehr ähnlich, andere versuchen durch spezielle Funktionen Marktanteile zu ergattern. Einige der bekanntesten Alternativen zu Google:

Bing und Yahoo
Einst die beliebteste Suchmaschine im Netz fristet Yahoo heute mit etwa 10% weltweitem Marktanteil eher ein Nischendasein. Sie kooperiert mit Microsofts Bing, die Suchergebnisse sind dabei die selben.
Baidu
Mit etwa 60% Marktanteil der Marktführer auf dem chinesischen Suchmarkt. Sieht sich dem Vorwurf der Zensur durch die staatlichen Internetkontrolle in der Volksrepublik China ausgesetzt.
DuckDuckGo & Ixquick
Diese beiden Suchmaschinen versprechen keine Nutzerdaten zu erheben. Suchanfragen werden so zu keinem Zeitpunkt einer IP-Adresse oder Person zugeordnet. Ziel ist eine möglichst umfangreiche Privatsphäre der User.
Unbubble
Während andere Anbieter versuchen die Suchergebnisse auf den Suchenden „zuzuschneiden“, verspricht Unbubble neutrale Suchergebnisse. Diese sollen einen von Wertvorstellungen möglichst unabhängigen Blick auf ein Thema ermöglichen.

Suchmaschinen für Kinder

Um Kindern im Internet ein jugendfreies Umfeld zu ermöglichen gibt es spezielle Kindersuchmaschinen. Die dort präsentierten Inhalte sind redaktionell geprüft und speziell auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet:

fragfinn.de
Für Kinder im Alter von 6-12 konzipiert finden sich auf Fragfinn neben Suchergebnisse auch Surftipps und speziell geprüfte Videos.
blinde-kuh.de
Für die Altersgruppe von 8-12 Jahren bietet diese Kindersuchmaschine kindgerecht aufbereitete Inhalte. Die Seite gilt als eine der ersten ihrer Art und wird seit 2004 vom Deutschen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
helles-koepfchen.de
Für Kinder und Jugendliche von 8-16 bietet diese Seite spezielle News und verfügt über eine aktive Community inkl. Kinderchat.

Grüne Suchmaschinen

Der Betrieb von Suchmaschinen verschlingt große Mengen an Energie. Seit einiger Zeit gibt es deshalb Anbieter die versuchen diesen Nachteil auf unterschiedliche Weise auszugleichen. Das reicht vom Pflanzen von Bäumen für eine bestimmte Anzahl an Suchanfragen, bis zum Spenden der erzielten Gewinne für ökologische Projekte. Auch die Bewertung der Suchergebnisse nach ökologischen Standpunkten ist Teil des Konzepts mancher grünen Anbieter. Bekannte grüne Suchmaschinen:

  • Ecosia: spendet den Großteil seiner Werbeeinnahmen für ein Wiederaufforstungs-Projekt.
  • wegreen.de: findet Produkte und listet diese nach ökologischer Nachhaltigkeit.
  • benefind.de: für jede zweite Suchanfrage wird gespendet. An wen entscheidet der Suchende selbst.
  • goodsearch.com: hier entscheidet ebenfalls der User an wen die Spende geht.

Kritik

Neben dem enormen Energieverbrauch ist es vor allem die kommerzielle Verwertung von Nutzerdaten und die Entstehung einer sogenannten Filterblase die Anlass für Kritik sind. Anbieter wie Google speichern umfangreiche Nutzerprofile um speziell auf den Suchenden abgestimmte Werbung einblenden zu können. Außerdem werden vermehrt Suchergebnisse präsentiert, die die Interessen des Users widerspiegeln. Mit der Zeit werden so z.B. ausschließlich meinungs-konforme Nachrichten angezeigt. Man spricht von einer Filterblase. Kritische, mit den eigenen Wertevorstellungen nicht übereinstimmende Informationen werden „ausgeblendet“. Suchanbieter wie Unbubble, DuckDuckGo oder Ixquick versprechen hier Abhilfe.

Fazit

Suchmaschinen definieren heute wie wir die Welt wahrnehmen. Sie entscheiden über die „Sichtbarkeit“ im www, die damit einhergehende Verantwortung wird aber oft vernachlässigt. Es lohnt über den Tellerrand zu schauen, alternative Suchmaschinen bieten Vorteile, von ökologischer Nachhaltigkeit bis Datenschutz.

VIDEO: Googles Matt Cutts erklärt wie Google funktioniert

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VABELHAVT
Lars Boob

Lars Boob

Webdesigner & Online Marketing Experte

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