Was bedeutet Disavow?

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Google Disavow Tool

Inhalt

Als Disavow bezeichnet man in der Suchmaschinenoptimierung einen Vorgang, bei dem vermeintlich schädliche Backlinks (Verweise auf die eigene Seite) für ungültig erklärt werden.

Hintergrund eines Disavows

Unter den mehr als 200 Rankingfaktoren von Google gehören sogenannte Backlinks zu den drei wichtigsten überhaupt. Dabei misst Google die Relevanz einer Website anhand der auf diese Seite verweisenden Links. Je höher die Relevanz der verweisenden Seite, desto positiver die Wirkung auf das Ranking der Zielseite. Allerdings können diese Links auf die eigene Website auch negative Folgen haben, wenn diese beispielsweise als Spam bei Google vermerkt sind. Man spricht von Bad Neighbourhood. Spätestens seit dem Penguin Update können Links von Seiten mit schlechtem PageRank zu einem ernsten Problem werden, es droht eine Penalty (Strafe von Google wegen Verletzung der Webmaster Richtlinien). Während man über die Interne Verlinkung stets die volle Kontrolle besitzt, sind Backlinks nur bedingt zu beeinflussen. Im schlimmsten Fall sind schädliche Backlinks Teil einer negative SEO Kampagne und sollen der Seite sogar gezielt Schaden zufügen.

Im Rahmen des Disavow gibt es nun die Möglichkeit, jene Links die auf herkömmlichem Weg (Kontaktaufnahme mit der Ausgangsseite) nicht gelöscht werden können, Google gegenüber für ungültig zu erklären.

Das Google Disavow-Tool

Zwar bieten auch Suchmaschinen wie Bing eine eigene Disavow-Funktion, gemeint ist damit aber meistens das Disavow-Tool in der Google Search Console.

Im Vorfeld gilt es dabei im Rahmen einer Analyse zu bestimmen, welche Links schädlich für die eigene Website sind. Alle Links die auf die eigene Seite verweisen, sind über die Webmaster Tools abrufbar. Hat man nun jene Seiten identifiziert die man für ungültig erklären lassen möchte, lädt man diese in Form einer TXT-Datei hoch. Google erklärt dazu, dass dieser Vorgang auch negativ für die eigene Seite sein kann und verweist auf die Stärke seiner Algorithmen. Wie Links in der TXT-Datei richtig gekennzeichnet werden und an welcher Stelle die Funktionen zu finden sind, erklärt Google in einer eigenen Anleitung.

Wenn eine Website minderwertige Backlinks hatte, wurde in der Vergangenheit versucht, diese durch Kontaktaufnahme mit dem Eigentümer der Website zu entfernen. Dies ist jedoch zeitaufwändig und manchmal unmöglich. Google hat nun ein Disavow-Tool entwickelt, mit dem Website-Eigentümer Google mitteilen können, dass bestimmte Backlinks beim Crawlen ihrer Website nicht berücksichtigt werden sollen. Dies ist ein wertvolles Instrument für Website-Besitzer, die das Ranking ihrer Website in den Google-Suchergebnissen verbessern möchten.

Disavow Tool Google

Das Disavow Tool von Bing steht leider seit Oktober 2023 nicht mehr zur Verfügung.

Beispiel für eine Disavow Datei

Die Datei sollte als .txt-Datei hochgeladen werden. Im Idealfall ist der Dateiname sinnvoll gewählt, enthält die Domain und das Datum, damit später klar ist, wann die Datei für welche Website hochgeladen worden ist. Kommentarzeilen können übrigens mit einer Raute # am Anfang angelegt werden.

Beispiel-Dateiname einer Disavow Datei:

211201-meine-domain-321-com.txt

Beispiel-Inhalte einer Disavow Datei:

# Betreiber kontaktiert am 21.10.21 und gebeten Links zu entfernen, hat nicht geantwortet
# die nachfolgende Zeile wertet eine ganze Domain ab:
domain:spammydomain123.com
# die nachfolgende Zeile wertet eine Unterseite einer Domain ab:
https://www.domainmitspam.com/unterseitemitspam.html
# usw.

5 Tipps für das Disavow Tool

  1. Stellen Sie sicher, dass Sie alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben, bevor Sie das Disavow-Tool verwenden. Kontaktieren Sie zum Beispiel den Betreiber der Website um die Links zu entfernen.
  2. Seien Sie sehr vorsichtig bei der Auswahl der zu entwertenden Links. Es passiert leider häufig, dass versehentlich gute Links entwertet werden.
  3. Setzen Sie das Disavow-Tool nur für bestimmte Backlinks ein, von denen Sie sicher sind, dass sie schlecht für Ihre Website sind.
  4. Überwachen Sie Ihre Ergebnisse nach der Verwendung des Disavow-Tools, um zu sehen, ob das Abwerten den gewünschten Effekt hat und aktualisieren Sie die Datei falls notwendig.
  5. Denken Sie daran, dass das Disavow-Tool kein Ersatz für eine umfassendere Linkbuilding-Strategie ist.

Fazit

Ein Disavow sollte stets wohl überlegt sein. Die externen Verlinkungen im Blick zu haben ist Pflicht in der Suchmaschinenoptimierung. Die Funktion des Disavow ist dabei hilfreich wenn externe Link-Plagegeister identifiziert sind, der Einsatz sollte jedoch nur mit entsprechenden Vorkenntnissen über Backlinks erfolgen. Ein guter SEO kann auf diese Weise ein Backlink-Profil perfektionieren und Seiten zu Top-Rankings verhelfen.

VIDEO: Matt Cutts über das Disavow Tool

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VABELHAVT
Lars Boob

Lars Boob

Webdesigner & Online Marketing Experte

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